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Was ist Neratzia auf Kos?
Der Name Neratzia bezeichnet die Johanniter-Festung aus dem 15. Jahrhundert auf der Insel Kos. Diese Festung liegt in der Nähe des Stadthafens der Stadt Kos. Die Stadt selbst liegt im Osten der gleichnamigen griechischen Mittelmeer-Insel und ist nicht nur Verwaltungssitz der Insel, sondern bildet zudem das wirtschaftliche, kulturelle und touristische Zentrum. Die Bezeichnung Neratzia lässt sich in Alt-Griechisch auf den Bezug zu den Bitterorangenbäumen zurückführen, die auf der Insel heimisch sind und in großer Zahl vorkommen.
Wie gelange ich zur Festung?
Nahe dem Zentrum von Kos-Stadt befindet sich der kaum zu verfehlende Platia Platanou. Von diesem Platz aus, auf dem die über 500 Jahre alte Platane an sich schon eine Sehenswürdigkeit ist, führt die historische Steinbrücke zum Eingang der Festung. Diese Brücke oberhalb des historischen Wassergrabens bildet zudem auch den einzigen touristischen Zugang.
Geschichte der Johanniterfestung Neratzia
Die ersten Berichte zur Besiedelung der Gegend gehen zurück bis in die Antike, während die Erwähnung einer Art Festung auf der Landzunge der Halbinsel um das Jahr 1395 zu datieren ist. Nachdem der Johanniterorden am Anfang des gleichen Jahrhunderts die Insel in Besitz nahm, geht man heute davon aus, dass der Orden um 1377 mit dem Umbau der Festung begann.
Es folgten fast zwei Jahrhunderte, in denen die Festung Krieg und Belagerung standhielt, modernisiert wurde und sich auch namentlich als „Johanniterfestung“ etablierte. Mit der Niederlage gegen die Osmanen und der Übergabe der Festung im Januar 1523 an die siegreichen Truppen endete die Johanniter-Ära in Neratzia. Auf ihrem Weg in die Moderne ging die Festung durch osmanische, italienische und deutsche Hand und erfuhr eine Reihe weiterer Umbauten und Modernisierungen. Heute bildet die Johanniterfestung Neratzia einen zentralen touristischen Anziehungspunkt von Kos-Stadt.
Kann man die Johanniterfestung betreten?
Erst seit Anfang 2022 kann die Festung in Teilen wieder von Besuchern besichtigt werden. Durch das Erdbeben in 2017 sind viele Bereiche der Johanniterfestung Neratzia beschädigt worden. Die einzelnen Bereiche werden nun – nach Reparatur und Sicherung der einzelnen Bereiche – Stück für Stück für den touristischen Verkehr wieder freigegeben. Interessierte Besucher sollten sich in jedem Fall im Vorfeld nach den aktuell geltenden Öffnungszeiten und geöffneten Bereichen erkundigen!